Gemeindeversammlung
Dekan Jürgen Pommer hat mit der evangelischen Gemeinde Höchstädt in der Anna-Kirche Gottesdienst gefeiert und anschließend bei Kaffee und Häppchen über aktuelle und bevorstehende Themen der Gemeinde gesprochen.
Zu Beginn des Gottesdienstes begrüßte er die Anwesenden und freute sich, „dass Sie alle da sind. Und das in so großer Zahl.“ Mit etwa 50 Gottesdienstbesuchern, war die Annakirche gut gefüllt. Er erinnerte daran, dass er vor sieben Jahren sein Amt im Dekanatsbezirk Neu-Ulm übernommen hatte. Seine erste Handlung war es damals gewesen, die östlichste Gemeinde in seinem Dekanat zu besuchen, nämlich Höchstädt. „Es ist immer eine Freude, mit Ihnen zu feiern.“
Gottesdienst
Nachdem er gemeinsam mit den Gottesdienstbesuchern das Glaubensbekenntnis gesprochen hatte, erzählte er in seiner Predigt vom Apostel Paulus. Dieser hat als Saulus mit großem Eifer Christen verfolgt. Nachdem aber Jesus ihm Augen und Herz öffnete, vollzog Saulus seine 180 Grad Wende und rief als Paulus die christliche Kirche ins Leben. Pommer versicherte, dass egal in welcher Situation wir uns befinden, wir dürfen mit Gott einen Neuanfang wagen. „Gott sei Dank.“
Anschließend folgten die Abkündigungen. Dabei gibt ein Mitglied des Kirchenvorstandes aktuelle Ereignisse und Termine aus dem Gemeindeleben bekannt. Danach betete er mit den Gottesdienstbesuchern das Vater Unser, feierte mit ihnen das Abendmahl, sprach den Segen und forderte die Besucher auf: „Gehet hin und bringt Frieden.“ Ein Orgelspiel beendete den Gottesdienst.
Kaffee und Häppchen
Direkt im Anschluss trafen sich alle zur Gemeindeversammlung im Nebenraum. Bei Kaffee und Häppchen stellte sich Dekan Jürgen Pommer den Fragen der Gemeinde und berichtete über Veränderungen der Kirche. Diese fallen ihm bei öffentlichen und politischen Diskussionen und Veranstaltungen auf. „Oft werden wir nicht mehr gefragt oder beteiligt“, so wie es in der Vergangenheit üblich war. Auch die schwindende Mitgliederzahl und somit geringeren Beiträge führen zu Veränderungen. Es müssen „heute die Weichen gestellt werden, um auch in zehn Jahren gut arbeiten zu können“.
Veränderungen
Dazu hat die evangelische Kirche einen Immobilienprozess gestartet. Bis 2035 muss sie sich von der Hälfte aller Gebäude getrennt haben. Zusätzlich werden 25 Prozent der hauptamtlichen Stellen gestrichen. Für Höchstädt gilt, Kirche mit Gemeindehaus soll weiterhin mit Unterstützung der Landeskirche erhalten bleiben. Das danebenstehende Pfarrhaus muss jedoch veräußert oder in ein Mietobjekt umgewandelt werden. Welche Stellen wegfallen werden ist noch nicht entschieden. Jedoch werden die Vorschläge aus den Gemeinden die Grundlage dafür sein. Dekan Jürgen Pommer sicherte zu: „Ich will keine Entscheidungen aus dem Elfenbeinturm treffen.“ Und er räumt ein: „Der Prozess macht keinen Spaß“.
Bei der Frage nach den Ursachen des Mitgliederschwundes sieht er Veränderungen in der Gesellschaft: „Viele Menschen wollen sich nicht mehr binden.“ Weder in Vereinen, noch bei anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Unter den Anwesenden befand sich auch Höchstädts Bürgermeister Stephan Karg. Er glaubt, „dass es sehr wichtig ist, im Austausch zwischen Kirche und Stadt zu sein“. Und er bestätigte: „Wir haben ein ganz gutes Miteinander. Ich bin gerne hier und möchte auch gerne wiederkommen.“
Christliche Zukunft
Dekan Jürgen Pommer ist sich sicher, die Höchstädter sollen sich „nicht zu viele Sorgen machen“. Denn „wir gehen es gemeinsam an“. Sein Blick in eine gute christliche Zukunft ist ganz klar und er beginnt ihn mit einer Frage: „Wollen wir das Geld in Steine oder Gemeindearbeit investieren, damit Menschen gerne zu uns kommen?“ Wir brauchen weiterhin ein blühendes Gemeindeleben, bei dem Menschen auch über Gemeindegrenzen hinaus zusammenarbeiten und andere für den Glauben gewinnen.
Anna-Kirche Höchstädt
Die Evangelische Annakirche bietet mit ihren Ehrenamtlichen für die Menschen in der Region vieles an, zum Beispiel den Mini und Maxi Club, Kinder- und Familiengottesdienst, Konfirmandengruppe, Jugendgruppe, Männergruppe, Kreativgruppe, Hauskreis, Seniorennachmittage, Besuchsdienst, Feste, Gemeindefreizeit und Chor.
Die Gemeindeversammlung fand am 7. Juli in der Anna-Kirche in Höchstädt an der Donau statt. Vertrauensmann Günter Ballis hatte dazu eingeladen. Die Gemeindeversammlung bietet den Gemeindemitgliedern die Möglichkeit, Fragen an Kirchenvertreter und Kirchenvorstände zu stellen oder Anträge einzureichen. Sie findet in unregelmäßigen Abständen statt.
Autor: Dieter Obermayer