Isabell Langkau (59) leitet seit Mitte September die Fachstelle für sexualisierte Gewalt im
Landeskirchenamt. Zu ihren Aufgaben gehört die Leitung aller Teams, die im Bereich
sexualisierter Gewalt arbeiten. Darüber hinaus ist sie zuständig für den Bereich
Chancengerechtigkeit mit Genderfragen, geschlechtlicher Vielfalt (LSBTIQ), Diversity und
Inklusion, sowie Fragen zur Familienfreundlichkeit.
Langkau will sich dafür einsetzen, dass die systemischen Zusammenhänge im gesamten
Komplex von Missbrauch erkannt werden und in entsprechende Maßnahmen münden.
Sie arbeitet daran, die Abläufe in der Fallbearbeitung servicefreundlicher, effektiver zu
gestalten und dabei traumasensibler und transparenter für Betroffene zu werden.
Weiter betont Langkau die Herausforderung, neue Formen der Betroffenenbeteiligung zu
entwickeln, die eine ‚echte‘ Beteiligung ermöglichen. „Die alten Gremien wie etwa der
Betroffenenbeirat haben sich vielfach nicht bewährt und mehr Stress bei allen Beteiligten
erzeugt als Nutzen“, so Langkau. Hier brauche es individuelle, inklusive Beteiligungsformen
in einem nachhaltigen und breitgefächerten Angebot mit unkompliziertem
Zugang. Betroffene sollten ihre Stärken und Erfahrungen im Sinne einer befriedigenden
Teilhabe einbringen können, betont sie.
Die 59jährige stammt aus dem Ruhrgebiet. Nach Tätigkeiten als Redakteurin beim WDR
in Köln im ARD-Morgenmagazin und später Leiterin einer Fernseh- Wissenschaftsredaktion
hat sie Stabsstellen in der Intendanz des WDR aufgebaut und verantwortet, u.a.
im Bereich sexueller Belästigung, Diskriminierung, Mobbing und des Machtmissbrauchs.
Zuletzt hatte Langkau in der Erzdiözese Freiburg die Verantwortung für den Aufbau einer
systemischen Interventionsstruktur bei sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche.
München, 26. Oktober 2022
Johannes Minkus, Pressesprecher